Ringe zur Silberhochzeit
Ja-Wort-Erneuerung mit oder ohne Ringtausch?
Das laut ausgesprochene JA zueinander, das ist das eine. Aber sich auch noch einmal gegenseitig die Ringe anstecken? So wie bei einer weißen Hochzeit? Das ist eine wichtige Frage, die Ihr Euch stellen werdet. Spätestens dann, wenn ich sie stelle.
Zeremonie ja, da sind wir uns einig, aber halt in silberweiß. Schließlich wollen wir nicht irgendeine Show abliefern. Alles, was passiert, muss aus dem Herzen kommen. Aus meinem, aber vor allem aus EUREN Herzen. Deshalb sage ich: Wir machen das genau SO, wie Ihr Euch am wohlsten fühlt. Ganz einfach. Hört in Euch hinein, denkt Euch in die Situation. Liegt noch das Ringkissen von damals in der Hochzeitskiste? Dann holt es doch mal raus, und lasst Euch überraschen, wie sich das anfühlt.
Ich selbst hatte gar keines, denn mein Mann und ich haben nur standesamtlich geheiratet im Jahr 2002. Damals gab es leider noch nicht diese wunderbaren Freien Trauungen. Und im Standesamt stand ein Teller bereit, wie uns vorher auch mitgeteilt wurde. Wenn ich also nun die Chance auf eine Silber-Zeremonie hätte, dann wäre eine schöne Ring-Schatulle mit silbernem Rand auf jeden Fall dabei. Nun sprechen wir nicht von mir, aber ehrlich gesagt bin ich es gewohnt, um Rat gefragt zu werden an dieser Stelle. Und genau für solche Ratschläge bietet sich eine Rubrik mit dem Titel Schwafelsilber ja nun auch an. Also halte ich mich nicht zurück mit meinem ganz klaren Statement: Ich würde es machen! Ihr dürft auch nach 25 Jahren noch ein wenig romantisch sein.
Ich selbst habe dazu eine Erfahrung machen dürfen, die ich mit Euch teilen möchte: Nach 14 Ehejahren verlor mein Mann seinen Ehering. Er hatte keine Ahnung, wo und wann das passiert sein könnte, aber eines Tages fehlte er. Jetzt weiß ich, was Ihr direkt denkt, und löse deshalb schnell auf: Nachdem wir neue Ringe hatten anfertigen lassen, purzelte er etwa eine Woche später aus einem Kleidersack, den er Monate zuvor für die Reise mit Anzug genutzt hatte (und mit mir). Also doch der Klassiker, nur in Bezug auf Murphys bekanntes Gesetz. Natürlich hatten wir einige Zeit abgewartet und einige Wochen ins Land gehen lassen, bevor wir beschlossen: Ich teile meinen Ring einfach mit ihm. Darum geht es schließlich in einer guten Ehe.
Eine Goldschmiedin setzte den Plan um, an jedes sehr schmale Rund noch ein gutes Stück dran, und so hatten wir nach 14 Jahren ganz neue Ringe. Und der Moment, in dem wir beide wieder das passende Pendant zum anderen in der Hand hielten, der bot sich wie selbstverständlich an für einen Ringtausch. Wie am ersten Tag. Mit vielsagendem Blick, ganz viel Liebe um uns herum, Glück in der Luft und dem obligatorischen Kuss zur Besiegelung: DU und ICH ein Leben lang. Und das war so schön, dass ich jedem und jeder nur raten kann: Lasst Euch einen solchen wunderschönen Moment bitte nicht entgehen.
P.S.: Der wieder aufgetauchte Ring liegt im Safe… für Notfälle….